Stings Clam-Show: Every little Thing he did was Magic...
Gordon Matthew Thomas Sumner, genannt Sting, gehört zu jener Musikerkaste, die nicht viel braucht, um Hallen oder Festivalgelände in ihren Bann zu ziehen. Im Fall von Sting ist es die markante Tenorstimme verwoben mit stets wiedererkennbaren, eingängigen Refrains und einfachen Gitarrenriffs, die so längst zu einer Art Allgemeingut der Popularmusik geworden sind. Aus diesen Zutaten braut der 67-Jährige seit vier Jahrzehnten Sound-Ohrwürmer, vergleichbar vielleicht mit jenen der irischen Band U2.
Am Freitagabend nahm der muskelbepackte Brite im hautengen Leiberl mit seiner "My Songs"-Show 9000 Fans auf der ausverkauften Meierhofwiese von Burg Clam mit auf eine musikalische Zeitreise. Und zog damit vom ersten Ton an in seinen Bann. Die erste musikalische Message kam "in a bottle", einer der ersten Welthits von Sting, damals noch Mitglied des New-Wave-Trios "The Police".
Sting sticht mit seiner gottgegebenen Stimme, die man aus 1000en mühelos wiedererkennt, verstärkt sie mit dem einfachen Spiel seiner abgegriffenen Bassgitarre. Musikalisch erreicht die live dargebrachte Show beinahe Studioqualität.
Seinen Fans schenkt er an diesem lauen Clam-Abend alle seine Hits: "If I ever lose my faith", der obligate "Englishman in New York", "Fields of gold", "Shape of my heart", "Desert Rose", "Roxanne" oder das mit politischer Botschaft behaftete "Set them free" – allerdings zum Schluss von Sting und den Background-Sängern harmonisch nicht ganz sauber intoniert. Viele Nummern versetzt Sting mit seiner Band mit bekömmlichen Reggae-Extrakten. Zur akustischen Abwechslung ließ Sting den Background-Stimmen hin und wieder den Vorzug. Diese nutzten die Bühne unter anderem bei "Break of Day" oder "Shape of my heart" und ernteten dafür verdienten Applaus der Clam-Besucher.
Der Meister selbst war an diesem Abend nicht besonders gesprächig. Seine Dialogbereitschaft mit dem Publikum endete stets nach einer kurzen Aufforderung mitzuklatschen. Mehr als ein "Guten Abend, meine Damen und Herren" und dem gescheiterten Versuch, auf Deutsch zu sagen, dass er zum dritten Mal auf Clam gastiert, kam da nicht. Das ist vielleicht auch der einzige kleine Kritikpunkt an diesem ansonsten wunderbaren Konzertabend. Sting spielt seine Hits routiniert-schnörkellos herunter.
Der guten Stimmung tat das ohnehin keinen Abbruch. Nach 21 Nummern jubelt das auch an Lebensjahren eher reifere Publikum seinem Idol zu (manche Fans hatten sogar ihre Babys mitgebracht – warum auch immer).
Fazit: Every little Thing he did was Magic: ein wunderbarer Abend mit bester musikalischer Begleitung!
(c) Nachrichten by Helmut Atteneder