Stimmung Marke 'Fragile'
Wenn ein Sänger vom Format des Herrn Sting in Innsbruck gastiert, dann ist das noch kein Garant für eine volle Eishalle.
'Roxanne' - der Song aus Police-Zeiten in seiner extended Version, verwechselbarer bis unkenntlicher Einstieg und fünfzehnminütiger Instrumental-Improvisation inklusive. Sting variiert, verändert. Vor drei großen Screens mit atmosphärischen Bildern - großartigen Videoanimationen. Dazu Lichtspiele aus rund 60 Moving-Heads. Eine Kulisse, eine Stimme, ein Konzert, der neuen Eishalle würdig.
Und davor ein Publikum von Kennern, aber auch von Ahnungslosen. Fünf Songs lange dauert es, bis Stimmung aufkommt. 'Fragile' ist eines der ersten bekannten Lieder. Auf der Leinwand fallen Bomben - vor der Bühne schmusen Paare. Manche wiegen sich im Klanggewand, mit geschlossenen Augen. Andere starren gebannt. Es folgt 'Fields of Gold' und dann 'Sacred Love' - wieder Grund zu starren. Auf den Bildschirmen schöne, spärlich bekleidete Frauen. Manche lauschen den Klängen, der Stimme und verstehen die Worte - andere bekunden grunzend Wohlwollen im Angesicht einer wackelnden Frauen-Rückansicht.
Joy Rose, Backgroundsängerin, erhebt ihre Stimme und man merkt die Grenzen der Hallenakustik. Die schrillen Töne tun weh. Dann 'Roxanne', Pause, Zugabe. Das alte Spiel. Die 'Desert Rose' begeistert, 'Every Breath You Take' erinnert wieder an vergangene Police-Zeiten.
Es war ein sonderbarer Genuss. Ein großartiges Konzert in einer halb vollen Halle, in der ein Künstler gegen Leere ankämpfte und manche mit ihm.
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